Schneller von 0 auf 100 km/h in einem E-Fahrzeug, als in einem Porsche 911 Carrera oder Sportwagen der Formel 1? Das geht und bringt Spaß. Diese Elektroautos zeigen gerne bevorzugt ihr Heck.
Für viele ist der Porsche 911 Carrera der absolute Traumwagen und Inbegriff für Performance. In der Basisversion mit 385 PS sprintet der Zweisitzer von 0 auf 100 km/h in 4,2 Sekunden. Doch was viele Sportwagen- und Formel-1-Enthuasiasten nicht wissen: Elektroautos lassen in Sachen Beschleunigung so manchen Boliden links liegen. Vorteil für die Stromer: Das maximale Drehmoment des Elektromotors ist beim Beschleunigen aus dem Stand fast komplett verfügbar. Je stärker das Drehmoment und je kleiner die dafür benötigte Drehzahl, umso rasanter können E-Fahrzeuge von unten heraus beschleunigen. Moderne Diesel oder Benziner hingegen erreichen viel Drehmoment und Leistung erst bei einer hohen Drehzahl. Bis die erreicht ist, vergehen jedoch einige Sekunden. Und da die meisten Elektroautos nur einen Gang haben, lässt es sich ohne Unterbrechung enorm beschleunigen. Hier unsere Top 5 der schnellsten Elektroautos der Welt.
Mit dem rein elektrisch angetriebenen Sportwagen Taycan ist Porsche 2019 in eine neue Ära gestartet. Und so stand der Porsche-Pavillon auf der IAA 2019 ganz im Zeichen des schnittigen Stromers. Die Modellfamilie umfasst aktuell die Versionen Taycan 4S, Taycan Turbo und Taycan Turbo S. Die sogenannte Launch Control ermöglicht eine maximale Beschleunigung aus dem Stand und steht im Taycan serienmäßig zur Verfügung. Sie nutzt für 2,5 Sekunden einen Overboost, bei dem die E-Maschinen mit einer höheren Leistung versorgt werden. Beim Taycan Turbo S wird in dieser Zeit eine Leistung von 560 kW (761 Pferdchen) abgerufen, die ihn innerhalb von 2,8 Sekunden auf die 100 katapultiert.
Dreikampf um Platz 4: Hauchdünn vor dem Taycan liegt der E-Supersportwagen des kroatischen Autobauers Rimac. 2016 vorgestellt, spurtet der Concept S auf 100 km/h in 2,5 Sekunden. Vorgänger Concept One schaffte 2,69 Sekunden. Satte 1.384 PS und 1.800 Newtonmeter sorgen für ordentlich Antrieb. Ein Wagen mit Seltenheitswert, da nicht verkäuflich. Vom Concept One sind immerhin sieben Exemplare in Privatbesitz. Diese Exklusivität hat auch ihren Preis: bei rund eine Million Euro lag der Neupreis. Noch performanter soll das dritte Auto der Kroaten werden: Unglaubliche 1.914 PS und 2.300 Newtonmeter verspricht der C_Two, der unter 2 Sekunden beim 100er-Sprint schaffen will. Spitze liegt bei 412 km/h. Auch preislich wird eine Schippe raufgelegt: Der Kaufpreis soll bei kolportierten 1,8 Millionen Euro liegen.
Gleich auf beim Sprint liegt Teslas erfolgreiches Model S. Die Limousine gibt es nämlich als Performance-Version mit zwei Elektromotoren. Für einen Preis von 98.990 Euro übrigens vergleichsweise günstig. Herzstück ist der „Ludicrous-Modus“ – eine Referenz zur Science-Fiction-Komödie "Spaceballs" von Mel Brooks. Technisch gesehen wird mit der „Wie von Sinnen“-Add-on die volle Leistung des Fahrzeugs erst freigeschaltet. Hierbei kommt ein Chip zum Einsatz, der kurzzeitig die Stromspannung erhöht und eine schnellere Beschleunigung ermöglicht. Tesla-Modelle mit der Ludicrous-Modus sind durch einen waagerechten roten Strich unter der Typenbezeichnung zu erkennen.
Der Dritte im Bunde ist Lucid Motors mit der Air Dream Edition. Ausgestattet mit 1.080 Pferden meistert die viertürige E-Limousine ebenfalls die 100 km/h in 2,5 Sekunden. Das Vergnügen ist nicht ganz billig: rund 170.000 Euro kostet die Basisversion des Topmodells. Topspeed liegt bei 270 km/h. Hier hilft auch der hervorragende Strömungswiderstandskoeffizient – kurz cW – von 0,21 mit aerodynamischen Vorteilen. 2021 sollen erste Serienwagen auf den Markt kommen.
Der zweite Tesla in unserer Hitparade ist der neue Roadster, der nach mehreren verstrichenen Ankündigungen Elon Musks voraussichtlich 2022 auf den Markt kommen soll. Das Warten könnte sich lohnen: Die Nachfolgegeneration des erfolgreichen Zweisitzers wartet mit Leistungsdaten der Superlative auf: drei Elektromotoren, Höchsttempo 400 km/h, eine Reichweite von 1.000 Kilometern und das alle bei Platz für vier Personen. Das kombinierte Drehmoment von 10.000 Nm (am Rad) bugsiert den Flitzer von 0 auf 100 km/h in atemberaubenden 2,1 Sekunden. Die Fahrdynamik hat ihren Preis: Medienberichten zufolge soll es bei über 210.000 Euro losgehen. Und Elon Musk hat für den Roadster auch noch einen SpaceX-Raketenantrieb „angekündigt“.
Ein Dreimotor-Allradantrieb soll das 1.100 PS starke Sondermodell Plaid auf 320 km/h bringen. Die Reichweite liegt bei geschätzten 840 Kilometern. Den klassischen Sprint bis 100 km/h absolviert der „Super“-Tesla unter 2,1 Sekunden nach Werksangabe, damit liegt er einen Wimpernschlag vor dem Roadster. Der Basispreis liegt bei 139.990 Euro. Damit ist das Top-Modell 41.000 Euro teurer als die Performance-Version. Ende 2021 könnte die ersten Plaids auf der Autobahn fahren.
Das italienische Designstudio und Karosseriebaunternehmen Pininfarina gibt es seit fast 90 Jahre. In dieser Zeit hat es für Hersteller wie Ferrari, Maserati, Alfa Romeo, Lancia und Peugeot Autos entworfen. Nun baut die Firma mit Unterstützung von Rimac und Bosch erstmals einen eigenen Wagen und es wird gleich ein Elektroauto der Superlative mit spektakulären Kennzahlen: Der Battista beschleunigt aus dem Stand auf 100 km/h in weniger als 2 Sekunden. Unter der Haube erzeugen gleich vier Elektromotoren 1900 PS und 2.300 Newtonmeter Drehmoment. Die Spitze mit 350 km/h liegt dagegen etwas unter dem Roadster. Allzu oft wird man das E-Hypercar aber nicht sehen: Es sind lediglich 150 Exemplare geplant, Einzelpreis: rund 2 Millionen Euro
Der ID.R ist das erste rein elektrisch angetriebene Rennfahrzeug von Volkswagen. Er fungiert als Technologieträger für die neuen, E-Modelle der ID.-Familie. Zwei kraftvolle Elektromotoren mit einer Systemleistung von 500 kW (680 PS) und Allradantrieb beschleunigen den ID.R in unter zwei Sekunden aus dem Stand auf 100 Stundenkilometer. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 270 km/h. Mit den Parametern hat der E-Flitzer Rekorde verschiedener legendärer Rennstrecken wie in Pikes Peak und Goodwood Festival of Speed pulverisiert. Auf dem Bilster Berg hat er kürzlich antriebsübergreifend den Rundenrekord hingelegt, während der ID.R auf dem Nürburgring-Nordschleife immerhin den Thron für die schnellste Runde eines Elektrofahrzeugs erklimmen konnte.
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